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Magma

Meine beiden aktuellen fotografischen Arbeiten tragen den Titel „Magma“. Mit diesen Fotografien lotete ich bewusst die Möglichkeiten der digitalen Fotografie abseits klassischer Darstellungsformen aus. Entstanden ist eine abstrakte, energetisch aufgeladene Komposition in intensiven Rot- und Brauntönen, durchdrungen von leuchtenden, glühenden Akzenten im Zentrum.

Magma I 9638

Die organisch wirkenden Strukturen entstehen durch das Spiel von Licht, Schatten und Bewegung, die für mich sowohl innere als auch äußere Energien sichtbar machen. Mich fasziniert, wie innerhalb dieser dichten Bildfläche eine Atmosphäre entsteht, die fast an einen pulsierenden Kosmos und gleichzeitig an das Erdinnere erinnert – jeweils ein Ort, an dem Energien spürbar werden und Formen sich immer wieder aufs Neue verwandeln.

Mit „Magma“ suche ich gezielt die Auflösung der Grenze zwischen Fotografie und Abstraktion. Die informelle Malerei und die Lichtkunst von Otto Piene oder Heinz Mack inspirieren mich stark: Ihr Umgang mit Materialität und Licht eröffnen mir neue Ausdrucksmöglichkeiten. In meinen Werken möchte ich Momente schaffen, in denen Naturgewalten, Strömungen und Emotionen aufeinandertreffen und ein meditatives, immersives Bildfeld entsteht.

Stilistisch fühle ich mich mit zeitgenössischen Fotografen wie Thomas Ruff und Wolfgang Tillmans verbunden. Besonders fasziniert mich, wie Tillmans durch das freie Spiel von Farbe und Struktur fotografische Räume erschließt, in denen das Gegenständliche verschwindet. Diese Annäherung an das Experiment und die Freiheit der Abstraktion ist auch für meine Arbeit zentral. Mit „Magma“ verstehe ich meine Fotografie als Medium, das gestische Malerei und digitale Transformation verbindet – als Einladung, in einen emotionalen Resonanzraum einzutauchen.

Magma I 9638

Magma II 9632

Auch dieses neue Foto ist Teil meiner Serie „Magma“ und folgt meinem künstlerischen Ansatz, durch digitale Fotografie abstrakte Bildräume zu schaffen, die intensiv mit Licht, Farbe und Bewegung spielen. Hier dominiert eine vielschichtige Rottönung, die von einem leuchtend gelben Bereich durchdrungen wird. Die Strukturen wirken wie Strömungen heißer Materie, die im Übergang zwischen Dunkel und Licht zu vibrieren scheinen. Mich reizt dabei besonders der Kontrast zwischen der Energie der warmen Farben und den fließenden, fast haptischen Bewegungen, die an kosmische oder geologische Prozesse erinnern.

Mit dieser Arbeit möchte ich erneut die Grenze zwischen Gegenständlichkeit und Abstraktion aufheben. Wie in der informellen Malerei fasziniert mich das Spannungsfeld zwischen Zufall und Kontrolle, das sich durch das Spiel von Licht, Bewegung und digitaler Bearbeitung eröffnet. Meine Inspiration ziehe ich aus Positionen, bei denen Farbräume, Schichtungen und das Ungegenständliche im Mittelpunkt stehen.

Mit dieser Fotografie zeigt sich mein Streben, über die reine Fotografie hinaus einen eigenständigen Resonanzraum zu gestalten: ein Ort, an dem Naturkräfte, Material und Emotionen verschmelzen – offen für die Interpretation und Assoziation des Betrachters. Dadurch bleibt „Magma“ ästhetisch und inhaltlich ein Werk, das zur Kontemplation über Energie, Transformation und die Kraft des Lichts einlädt.

Magma II 9632